Deutsche Oper Berlin
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AIDA
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DAS MÄDCHEN MIT DEN SCHWEFELHÖLZERN
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DEUTSCHE OPER BERLIN
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SALOME
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Die Tischlerei
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VACSO DA GAMA
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COSI FAN TUTTE
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Deutsche Oper
Berlin

Es war fast eine kleine Kulturrevolution, die Berlins Bürger wagten, als sie vor mehr als hundert Jahren im damals noch unabhängigen Charlottenburg die Deutsche Oper gründeten. Ein eigenes Opernhaus, das explizit auch dem modernen Musiktheater von Richard Wagner an geweiht sein sollte – das war ein klares Gegenmodell zur ehrwürdigen Hofoper Unter den Linden. Und noch dazu war der Bau an der Bismarckstraße mit über 2000 Sitzplätzen nicht nur größer als alle anderen Theater der Stadt, sondern er setzte mit seinem Verzicht auf Logen das Ideal eines „demokratischen“ Opernhauses um, das von allen Plätzen die volle Sicht auf die Bühne bot. Dieser Tradition einer Bürgeroper ohne Pomp und Plüsch ist das Haus auch im 1961 eröffneten Neubau Fritz Bornemanns treu geblieben: Die hervorragenden Sicht- und Akustikverhältnisse bieten bis heute den Rahmen für ein Musiktheater von Ausnahmerang, das an jedem Abend von fast 2000 Besuchern erlebt werden kann. Und die großzügigen Foyers, deren architektonische Eleganz heute wieder neu wahrgenommen wird, sind nach wie vor einer der zentralen kulturellen Treffpunkte der Hauptstadt.
Regisseure wie Götz Friedrich und Hans Neuenfels, Dirigenten wie Ferenc Fricsay, Giuseppe Sinopoli und Christian Thielemann, aber auch Jahrhundertsänger wie Dietrich-Fischer-Dieskau, Christa Ludwig und Julia Varady haben die Geschichte dieses Hauses mitgeschrieben und dem Namen der Deutschen Oper einen internationalen Klang gegeben. Diese Tradition setzt das Haus bis in die Gegenwart fort, internationale Gesangsstars sind neben dem erstklassigen Ensemble in dem reichen Repertoire an Aufführungen zu erleben. Moderne Befragungen der großen Klassiker von Mozart über Verdi und Wagner bis zu Strauss und Puccini spielen hier ebenso eine wichtige Rolle wie die zeitgenössische Oper – z.B. Helmut Lachenmann „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“, Aribert Reimanns „L’Invisible“, Chaya Cernowins „Heart Chamber“ und Detlev Glanerts mehrfach ausgezeichnete „Oceane“. Das Orchester der Deutschen Oper Berlin gehört unter seinem Generalmusikdirektor Sir Donald Runnicles zu den herausragenden Klangkörpern des Landes, neben den Opernabenden ist es u.a. im Rahmen des Musikfests Berlin in der Philharmonie, bei den BBC Proms und dem Edinburgh International Festival zu erleben. Der vielgerühmte Chor der Deutschen Oper Berlin wurde für seine exzellenten Leistungen schon mehrfach zum „Chor des Jahres“ gewählt.

Die Bandbreite der Inszenierungen reicht von einer klassisch-naturalistischen „Tosca“ aus dem Jahr 1969 über einen Regieansatz unter Einbeziehung filmischer Mittel in „Rienzi“ (Regie: Philipp Stölzl) bis zu Produktionen wie Ole Anders Tandbergs „Carmen“ und Frank Castorfs „La forza del destino“, die die jüngeren Entwicklungen des Theaters reflektieren. Mit Benedikt von Peters heiß diskutierter und begeistert gefeierter „Aida“-Inszenierung, Pınar Karabuluts Erfolgsproduktion „Greek“, Vasily Barkhatovs Interpretation von Verdis „Simon Boccanegra“ und jüngst der Uraufführungs-Regie des britischen Kollektivs Dead Centre von Giorgio Battistellis „Il Teorema di Pasolini“, zeigt sich neben den profilierten Meistern wie Claus Guth, Christof Loy und Graham Vick eine junge Regie-Generation an der Deutschen Oper Berlin. In der Saison 2023/24 stehen drei weitere Zyklen der Neuproduktion „Der Ring des Nibelungen“ auf dem Programm, die Donald Runnicles mit Stefan Herheim, einem der aktuell profiliertesten Musiktheaterregisseure, erarbeitet hat und die mit ihrer exzellenten Besetzung auch auf DVD bei Naxos erschienen ist.

Die neue Spielstätte TISCHLEREI (eröffnet im November 2012) schafft einen perfekten Raum für Experimente mit neuen Formen des Musiktheaters und Uraufführungen zu oft politisch aktuellen Themen wie in „Negar“, einer Komposition des französisch-iranischen Musikers Keyvan Chemirani in der Regie von Marie-Ève Signeyrole, oder wie bei Sergej Zhadans Libretto zu der Koproduktion mit der Münchener Biennale „Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr“. Außerdem entstehen in regelmäßiger Kooperation mit der Hochschule für Musik Hanns Eisler Uraufführungen in der Reihe „Neue Szenen“, werden Kinderopern wie z.B. „Die Schneekönigin“ produziert und finden Projekte des Jugendprogramms statt, die Intendant Dietmar Schwarz ein besonderes Anliegen sind.

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Deutsche Oper Berlin
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